Gios Compact 40th Anniversary von 1988 mit Campagnolo C-Record Gruppe

Gios Torino Räder, in ihren traditionellen blauen Farben, gehören wohl zu den bekanntesten Rennmaschinen der siebziger und achtziger Jahre. Im Jahre 1948 legte Tolmino Gios, der einst selbst Radprofi war und beispielsweise zur italienischen Nationalmannschaft gehörte, die 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teilnahm, den Grundstein der Firma zunächst mit einem Fahrradladen. Seit Anfang der 1970er Jahre hat sich das Unternehmen auf Rennräder spezialisiert und stellt seitdem das Material für diverse Rennställe her. Die größten Erfolge erreichten Gios-Fahrräder in den späten 1970ern mit den Brooklyn- und IJsboerke-Rennställen. Mit dem Team Brooklyn fuhren Roger De Vlaeminck und Patrick Sercu auf Gios-Rädern. De Vlaeminck gewann in dieser Zeit dreimal Paris–Roubaix auf einem Gios-Rad sowie Mailand–Sanremo, die Flandern-Rundfahrt und die Lombardei-Rundfahrt. Er wurde Zweiter der Straßen-WM der Profis. Auch ein gewisser Didi Thurau wurde auf Gios Rädern berühmt. Das hier angebotene Rad ist einer der letzten Rennradrahmen, die aus Stahl für den Profiradsport von Gios produziert wurden. Ende der neunziger Jahre stattete Gios das Kelme Team mit Rahmen aus.

Dieses Gios Compact von 1988 war ein kleiner Meilenstein in der Firmengeschichte. Man arbeitete um den 40. Geburtstag des Unternehmens an einer Neuerung im Rahmenbau. Aldo Gios entwickelte das verstellbare Ausfallende. Die Idee hinter der Neuerung war, einen Rahmen auf die Verhältnisse und Bedürfnisse der Fahrer anpassen zu können. Man hatte plötzlich die Möglichkeit, beispielsweise den Radstand anzupassen und breitere Reifen zu fahren. Auch bei einer Beschädigung, z.B. durch einen Sturz, musste nun nicht mehr ein neues Ausfallende eingelötet werden. Die geschraubten Enden erlaubten den einfacheren Austausch. Ein weiterer Aspekt war sicher das Marketing und die dadurch erreichte Aufmerksamkeit auf das Unternehmen. Eine solche Konstruktion, die dazu auch noch elegant aussah, hatte kein anderer Rahmenbauer im Programm.

Die ersten zwei Jahre wurde der Rahmen noch aus hochwertigen Columbus Rohrsätzen gefertigt. Bei diesem ist es der SLX - später sparte man dann Geld ein und ließ die Rohre bei Mannesmann fertigen. Auch die Schrauben am Ausfallende sind eher selten, da diese eine Gios-Prägung haben; dies sparte man bei späteren Modellen auch ein. Ein Rahmen dieser Baureihe aus erster Stunde ist daher sicher seltener als die späteren Modelle.

Aufgebaut ist das Rad mit einer kompletten Campagnolo C-Record Gruppe der ersten Generation. Die Bauteile zeichnen sich durch das gravierte Logo und ein tolles Finish aus. Ein weiteres Highlight sind die edlen Cobalto Bremsen mit originalen Steinen. Der Laufradsatz zeigt noch gar keine Spuren vom Bremsen, die C-Record Naben laufen perfekt. Der Sattel - ein San Marco Concor - wurde mit dem Gios-Schriftzug zum 40. Firmenjubiläum versehen. Sogar der Sattelklemmbolzen ist Gios geprägt.

Ein tolles Rad für den Liebhaber von GIOS Rädern.

Gios Compact 40th Anniversary from 1988 with Campagnolo C-Record Group

Gios Torino bikes, in their traditional blue colors, are likely among the most well-known racing machines of the seventies and eighties. In 1948, Tolmino Gios, who was once a professional cyclist and belonged to the Italian national team that participated in the 1936 Olympic Games in Berlin, laid the foundation for the company initially with a bicycle shop. Since the early 1970s, the company has specialized in racing bikes and has been supplying materials for various racing teams. Gios bicycles achieved their greatest successes in the late 1970s with the Brooklyn and IJsboerke racing teams. Roger De Vlaeminck and Patrick Sercu rode on Gios bikes with Team Brooklyn. De Vlaeminck won three times in Paris–Roubaix during this period on a Gios bike, as well as Milan–Sanremo, the Tour of Flanders, and the Lombardy Tour. He also finished second in the professional Road World Championships. A certain Didi Thurau also became famous on Gios bikes. The offered bike is one of the last racing bike frames produced by Gios for professional cycling using steel. In the late nineties, Gios equipped the Kelme Team with frames.

This Gios Compact from 1988 was a small milestone in the company's history. They worked around the 40th anniversary of the company on an innovation in frame construction. Aldo Gios developed the adjustable dropout. The idea behind the innovation was to be able to adjust a frame to the conditions and needs of the riders. Suddenly, there was the possibility, for example, to adjust the wheelbase and use wider tires. Also, in the case of damage, such as from a fall, a new dropout no longer had to be soldered in. The bolted ends allowed for easier replacement. Another aspect was certainly the marketing and the attention the company received as a result. No other frame builder had such a construction, which also looked elegant, in their program.

The frame was still made from high-quality Columbus tubing in the first two years. In this case, it's the SLX - later, they saved money and had the tubes manufactured by Mannesmann. The screws on the dropout are also rather rare, as they have a Gios imprint; this was also economized in later models. A frame of this series from the first hour is therefore certainly rarer than the later models.

The bike is equipped with a complete Campagnolo C-Record group from the first generation. The components are characterized by the engraved logo and a great finish. Another highlight is the noble Cobalto brakes with original pads. The wheelset shows no signs of braking yet; the C-Record hubs run perfectly. The saddle - a San Marco Concor - was adorned with the Gios logo for the 40th company anniversary. Even the seat clamp bolt is embossed with Gios.

A great bike for the lover of GIOS bikes.